Klarer Fokus, bessere Ergebnisse: Die Kunst der Konzentration meistern!
Können wir jetzt bitte weitermachen? Schau nicht ständig aus dem Fenster. Hörst du mir überhaupt zu? Einigen Kindern fällt es schwerer, ihre Aufmerksamkeit willentlich auf eine Aufgabe zu richten als anderen. Sie wirken abwesend, sind schnell abgelenkt und beginnen bei anstrengenden Aufgaben zu trödeln. In der Schule und bei den Hausaufgaben wird aber genau das erwartet, was diesen Kindern Mühe bereitet: Die Konzentration über längere Zeit auf eine Aufgabe zu richten und sich nicht ablenken zu lassen. Doch was können wir tun, um die Konzentration bei Kindern zu fördern?
Das menschliche Gehirn spielt eine zentrale Rolle beim Konzentrationsprozess. Es ist die Schaltzentrale unseres Körpers, hier laufen beinahe alle Reize zusammen und werden verarbeitet und gespeichert. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Durchblutung des Gehirns fördert, was wiederum die Konzentration steigern kann. Nachfolgend gebe ich euch 3 Tipps, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Konzentration haben und sich im Alltag gut umsetzen lassen:
Tipp 1: Ausreichend schlafen und ausgewogen essen
Ein gut ausgeruhtes Gehirn vermag sich besser zu konzentrieren. Schlafmangel kann die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen und die Aufmerksamkeit mindern. Wir müssen darauf achten, dass Kinder ausreichend Schlaf erhalten, um optimale Lernbedingungen zu gewährleisten. Die Forschung verdeutlicht: Ermüdete Personen neigen dazu, sich schlechter zu konzentrieren, begehen vermehrt Flüchtigkeitsfehler, haben Schwierigkeiten, sich Informationen zu merken, treffen schlechtere Entscheidungen und können Versuchungen schwerer widerstehen. Zudem spielen auch die Ernährung und die Hydratation eine bedeutende Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, begleitet von ausreichender Flüssigkeitszufuhr, trägt dazu bei, die Funktion des Gehirns zu unterstützen. Ein hochwertiger Pausensnack oder ein Zvieri zu Hause ist deshalb ganz entscheidend. Eine ausgewogene Kombination von Kohlenhydraten, Proteinen, gesunden Fetten und Nährstoffen wie zum Beispiel Nüsse, Obst oder Vollkorn-Cracker beeinflusst die Konzentration in positiver Weise. Schokolade und andere Süssigkeiten führen zu einem instabilen Blutzuckerspiegel. Es kommt zu Energieabfällen, die sich negativ auf die Konzentration auswirken.
Tipp 2: Konzentrationsspanne beachten und rechtzeitig Pausen einlegen
Kinder können sich weniger lange konzentrieren als wir denken. Ein Richtwert ist, dass man das Alter verdoppeln muss, um die Konzentrationsspanne eines Kindes zu eruieren. Dies würde bedeuten, dass sich ein 10-jähriges Kind ungefähr 20 Minuten konzentrieren kann. Auf die Frage, ob Kinder bei den Hausaufgaben Pausen einlegen dürfen, antworten viele Eltern mit „Nein“. Der Grund liegt nahe: Es dauert danach wieder ewig, bis sie weiterarbeiten. Doch je länger die Hausaufgaben dauern, desto mehr beginnt dein Kind zu trödeln. Es versucht, sich Pausen zu stehlen. Langes Lernen ohne Pausen ist kontraproduktiv. Studien haben gezeigt, dass kurze Pausen zwischen Lerneinheiten die Konzentration erhöhen und sich das Gehirn regenerieren kann. Je früher das Kind eine Pause einlegt, desto grösser ist die Erholung. Sie ist dann effektiv, wenn das Kind denkt, dass es noch keine Pause benötigt. Warum? Unser Gehirn merkt sich die letzte Emotion vor der Pause. Wenn dieser Moment noch positiv war, sträubt sich das Kind weniger, die Aufgaben nach der Pause fortzuführen. Ist das Kind bereits erschöpft, benötigt es eine sehr viel längere Pause und der Wiedereinstieg fällt schwerer, da die Aufgabe vor der Pause mit einer negativen Emotion behaftet ist. Dies gilt auch für Erwachsene.
Als Pausenaktivitäten eignen sich Tätigkeiten, die sich gut unterbrechen lassen und wo das Kind seine Aufmerksamkeit schweifen lassen kann:
5 Minuten Trampolin hüpfen (Bewegung fördert die Merkfähigkeit)
Etwas trinken
Eine Kleinigkeit essen
Bewusst 1-2 Lieblingslieder hören
Jugendliche erwähnen oft, dass sie während den Kurzpausen “kurz” ihre Social Media Kanäle durchstöbern. Leider hat die Nutzung von Medien keinen Erholungswert. Die Forschung zeigt, dass intensive Bildschirmnutzung die Einspeicherung von Informationen im Gehirn hemmt, als würde nach dem Lernen der „Delete-Knopf“ gedrückt. So wird ein Teil, den sie gelernt haben, nicht abgespeichert.
Tipp 3: Einen Hausaufgabenplan aufstellen
Für Schüler kann die Verwendung eines gut durchdachten Hausaufgabenplans einen bedeutenden Einfluss auf ihre Konzentrationsfähigkeit haben. Ein solcher Plan bietet nicht nur eine organisatorische Struktur, sondern fungiert auch als Leitfaden, um sich effektiv auf schulische Aufgaben zu konzentrieren. Durch die klare Aufteilung von Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte wird es leichter, den Fokus auf das jeweilige Lernziel zu lenken. Die visuelle Darstellung des Lernprozesses hilft dabei, den Überblick zu behalten und den Fortschritt zu verfolgen.
Was hat sich bei der Erstellung eines Hausaufgabenplans bewährt?
Aufgaben in überschaubare Einheiten unterteilen, so dass der Berg übersichtlich wird
Es ist hilfreich, wenn die längeren Aufgaben zuerst eingeplant werden, danach die Kürzeren (so trägt man der sinkenden Konzentrationsfähigkeit Rechnung).
Pausen auch einplanen: Wenn die Kinder sie in Kästchen abhaken können, sind sie motivierter, die Pausenzeiten einzuhalten.
Abwechslung zwischen verschiedenen Schulfächern oder Aufgabentypen fördert die Merkleistung und beugt Langeweile vor.
Die 5-10 Minuten, um einen Tagesplan zu erstellen, sind gut investierte Zeit. Die klaren Vorgaben und Ziele geben dem Kind Orientierung und verringern die Hilflosigkeit, ermöglichen es ihm, konzentriert und selbständig zu arbeiten und beugen dem Trödeln vor. Mit etwas Übung kann das Kind den Plan selbst erstellen.
Fazit: Es gibt verschiedene kleine Tipps, um die Konzentration zu fördern:
Ausreichend Schlaf ermöglicht dem Gehirn, Höchstleistungen zu erbringen
Eine Ausgewogene Ernährung und gesunde Snacks wie Nüsse, Obst und Vollkornprodukte geben dem Gehirn die nötige Energie, um die Konzentration aufrechtzuerhalten
Konzentrationsspanne von Kindern beachten (Alter x 2)
Rechtzeitig Pausen einlegen und Pausenaktivitäten planen (Bewegung, Aufmerksamkeit schweifen lassen)
Ein Hausaufgabenplan bietet die nötige Orientierung und Struktur
Abschließend ermutige ich alle Eltern, Lehrpersonen und Schüler*innen dazu, die Erkenntnisse über die Förderung der Konzentration in die Praxis umzusetzen. Lasst uns gemeinsam die Bedürfnisse der Kinder verstehen und sie auf ihrem Weg zu konzentriertem und erfolgreichem Lernen begleiten. Starte noch heute damit, kleine Veränderungen einzuführen und erlebe, wie sich die Konzentration und Leistungsfähigkeit positiv entwickeln! Gerade Mini-Veränderungen bewirken Grosses.
Wenn ihr erkennt, dass eure Kinder Schwierigkeiten mit der Konzentration haben, biete ich individuelle Unterstützung: Wir analysieren die Problematik, schauen uns das Lernverhalten an und definieren massgeschneiderte Strategien, um die Konzentrationsfähigkeit des Kindes zu verbessern.